Start Katzenrassen Javanese – die Schwester der Siam und Balinese

Javanese – die Schwester der Siam und Balinese

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Blickt man auf die Geschichte der Javanese, so fällt einem sofort auf, dass diese Rasse stark mit der Siam und der Balinese verknüpft ist. Denn tatsächlich ist diese Katzenrasse aus den Rassen der Balinese und Orientalisch Kurzhaar entstanden. Diese Rasse benötigt viel Aufmerksamkeit und ist zudem sehr anhänglich und hat ein hohes Bedürfnis an Zuneigung. Schmuse- und Streicheleinheiten dürfen hier täglich nicht zu kurz kommen. Daher sollte man vorab erwähnen, dass die Javanese als Katzenrasse nur für Personen geeignet ist, die wirklich ausreichend Zeit aufbringen können.


Photo:Starjely, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

Die Javanese als Katze im Detail

Die mittelgroße Katze hat ein Gewicht von bis zu 4 Kilogramm, während die Kater auch gerne bis zu 5 Kilogramm schwer werden können. Das Fell ist ein Halblanghaar und darf in den Fellfarben Creme Blue, Schokoladenbraun, Fawn, Schwarz, Weiß und Zimt vorkommen. Die Augenfarbe der Javanese ist Grün. Ihren Ursprung hat diese wunderschöne Rasse in den USA. Der Körperbau der Katze ist eher muskulös und gleichzeitig geschmeidig. Die Vorderbeine sind etwas kürzer als die Hinterläufe. Der dünne Schwanz ist recht lang. Man erkennt die Verwandtschaft zu den Orientalischen Rassen. Allgemein wirkt sie exotisch und elegant. Dies wird durch die mandelförmigen Augen noch weiter unterstrichen.

Mit ihrem keilförmigen Gesicht, welches sehr gradlinig geschnitten ist, blickt sie faszinierend in die Welt. Viele sind vor allem von ihrem Fell begeistert, denn dieses ist halblang, sehr fein und wirkt seidig. Dies liegt auch daran, dass diese Rasse keine Unterwolle hat. Daher sollte man besonders darauf achten, dass die Tiere bei kühler Witterung nicht frieren und sich am besten im Warmen aufhalten.

Der Charakter der Javanese

Vom Wesen her ist diese Katze sehr liebesbedürftig und anhänglich. Sie braucht die Schmuseeinheiten mit ihrem Menschen. Außerdem baut sie eine enge Bindung zu ihrer Bezugsperson auf und ist gleichzeitig sehr aufgeweckt und neugierig. Die Javanese gilt als gut geeignete Familienkatze. Wichtig ist aber wirklich, dass sich ausreichend Zeit für die Katze genommen wird. Denn diese Rasse ist bekannt dafür, dass sie schmollt und und beleidigt reagiert, wenn sie zu wenig Aufmerksamkeit und Zuwendung erhält. Was vielleicht niedlich wirken mag ist ein Ausdruck, der bei anhaltender Situation stark negative Ausschläge annehmen kann. Daher sollte genug Zeit und Zuneigung investiert werden, damit die Katze glücklich ist.

Die Javanese spielt sehr gerne und hat dementsprechend einen ausgeprägten Spieltrieb. Sie gilt als sehr intelligente Katze mit einer guten Auffassungsgabe. Sie ist lernfähig und kann mit genug Geduld und Ausdauer sogar kleine Tricks erlernen. Für die Javanese ist alleinsein schwer. Sie sollte daher entweder mit einer weiteren Katze gehalten werden, wenn es sich um einen Haushalt mit Berufstätigen handelt, oder eben nur von Personen aufgenommen werden, die jeden Tag genügend Zeit zu Hause verbringen.

Die Historie der Javanese

Da es bereits oben angedeutet wurde, soll hier noch einmal näher auf die Geschichte der hübschen Samtpfote eingegangen werden. Ein amerikanischer Siamkatzen-Züchter versuchte eine Balinese zu züchten, die einen schlanken, siamähnlichen Look haben sollte, kam dabei die heutige Javanese raus. Tatsächlich weiß man bis heute nicht, woher das Langhaar-Gen kommt. So ist auch klar, dass es sich bei der hübschen Javanese um einen sehr junge Katzenrasse handelt. Sie wird erstmals 1928 mit dem Namen Siamese Longhaired erwähnt. Damals nahm sie an einer Ausstellung teil und wurde dort präsentiert. 1979 wurde die Rasse dann von der CFA (Cat Fanciers Association) als anerkannt.

Seither kennen viele diese Rasse unter dem Namen Javanese und es könnte auch alles so einfach sein. Ist es aber nicht, denn tatsächlich gibt es einige Wirrungen und Verwirrungen um diese Katzenrasse. Vor allem was ihren Namen betrifft, herrscht etwas Uneinigkeit.

Doch ganz so unkompliziert lief das alles nicht ab. Denn die Katze trat auf Aufstellungen auf und schon gab es ein kleines Chaos wegen ihres Namens. Tatsächlich ist dies bis heute so. Die Dachorganisation FIFé bezeichnet sie offiziell als Javanese. Für die Rassekatze gibt es aber auch die Namen Mandarin und Orientalisch Langhaar. So wird sie bei anderen Verbänden nämlich bezeichnet. International wird die Javanese oftmals auch unter der Bezeichnung Oriental Longhair geführt. Und weil das noch nicht genug Verwirrung ist, wird die Javanese in den USA nicht als eigene Rasse geführt, sondern zählen dort zu den Balinesen, die eine andere Farbe als die zwei Hauptfarben aufweisen.

Wir finden jedoch, dass diese Katze einfach bildhübsch ist und man gerne ihrem Wunsch zum streicheln, beschäftigen und schmusen nachkommt. Und wer sich in diese Rasse verliebt hat, der sollte sich an einen renommierten und professionellen Züchter wenden. Denn leider wird auch mit dieser Rasse gerne „Schindluder“ getrieben. Um die schöne Rasse jedoch zu erhalten und dafür zu sorgen, dass Qualzuchten keine Chance haben, sollte der Weg zum eingetragenen Züchter selbstverständlich sein.