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Rat bei Problemen mit Katzen

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TIERPSYCHOLOGIN BARBARA TEICHMANN BEANTWORTET FRAGEN AUF DER MESSE TIERISCH GUT

Karlsruhe, 09. September 2019 – „Gott schuf die Katze, damit der Mensch einen Tiger zum Streicheln hat“ – das wusste schon der französische Schriftsteller Victor Hugo. Aber jeder Katzenbesitzer weiß: Friedlich, still und folgsam sind die kleinen Tiger nicht immer. Halter, die kleinere oder größere Probleme mit ihrer Samtpfote haben und sich Hilfe wünschen, können sich an Barbara Teichmann wenden. Die Tierpsychologin bietet auf der TIERisch gut – Messe für Hund, Katze und Aquaristik, die am 9. und 10. November in der Messe Karlsruhe stattfindet, eine Sprechstunde für Katzenbesitzer und alle, die es werden wollen, an. Im Vorab-Interview erklärt die Katzenexpertin, welche Gründe es für Unsauberkeit bei Katzen gibt und wie Halter ihre Katze zum Trinken animieren können. Außerdem gibt Barbara Teichmann erste Tipps, was Katzenbesitzer beachten sollten, wenn sie weitere Katzen bei sich aufnehmen wollen.

Katze schaut von oben neugierig auf den Betrachter.

Katzen sind außergewöhnliche Tiere. Aber friedlich, still und folgsam sind die kleinen Tiger nicht immer (Foto: Messe Karlsruhe / Jürgen Rösner).

Frau Teichmann, wie läuft die Katzensprechstunde auf der TIERisch gut ab?

Barbara Teichmann: Die Katzensprechstunde findet am Samstag und Sonntag jeweils im Forum in der dm-arena statt. Jeder, der eine Frage rund um das Thema Katze hat, kann kommen und erhält eine Antwort. Da alle Fragen offen gestellt werden, profitieren auch die anderen Zuhörer davon. Die Fragen der Besucher sind dabei so vielfältig wie die Katzen selbst: Es geht um die Psyche der Katze genauso wie um Gesundheitsfragen, Probleme mit Unsauberkeit oder grundsätzlich darum, welche Katze zu einem passt. Meine Beratung endet dabei häufig nicht auf der Messe. Mit vielen Besuchern habe ich über längere Zeit Kontakt, da ich sie und ihre Katze betreue, bis die Probleme gelöst sind. Wir telefonieren meist alle 14 Tage oder nach Bedarf. Die Halter dürfen mich jederzeit anrufen. Schließlich wird zum Beispiel eine unsaubere Katze nicht von heute auf morgen sauber.

Was raten Sie denn Haltern, deren Katzen die Katzentoilette nicht annehmen und unsauber sind?

Bei allen Problemen mit der eigenen Katze und damit auch bei Unsauberkeit rate ich zunächst ganz klar zu einer tiermedizinischen Untersuchung. Denn es müssen körperliche Probleme und Krankheiten als Ursache ausgeschlossen werden. Wenn sich Katzen in der Wohnung außerhalb der Katzentoilette erleichtern, liegt das häufig an einer Blasenentzündung oder an Nierenproblemen. Erst wenn solche medizinischen Ursachen auszuschließen sind, beginne ich Psyche und Lebensbedingungen der Katze zu analysieren, um den Grund für ihr Verhalten zu finden. Und das ist dann schon fast detektivische Feinarbeit: Es ist zum Beispiel wichtig, ob die Katze nur Spritzer oder eine Pfütze hinterlässt. Sind es Spritzer, könnte es sich um Markierverhalten handeln – gerade bei einer dominanten Katze oder in einer Gruppe von Katzen. Oder jemand ist gerade umgezogen und die Katze ist in der neuen Wohnung unsauber geworden. Dann kann es an ihrer Unsicherheit in der unbekannten Umgebung liegen oder es ist auch eine Form von Reviermarkieren, was sich oft mit der Zeit gibt. Auch der Ort, an dem sie ihr Geschäft statt in der Katzentoilette verrichtet, kann Aufschluss geben: Sind es Polster und Teppiche, können es Halter mit einer feineren und weicheren Katzenstreu versuchen. Ist es der blanke Boden, kann eine Katzentoilette ganz ohne Streu die Lösung sein. Unsauberkeit kann also viele Ursachen haben – körperliche, genetische oder psychische – und ist ein häufiges Problem. Rund 80 Prozent meiner Klienten kommen deshalb zu mir.

Viele Halter klagen auch darüber, dass ihre Katze zu wenig trinkt.

Häufig stehen Wasser- und Fressnapf direkt nebeneinander. Dabei vergessen wir, dass Katzen ursprünglich Wüstentiere waren, die es gewohnt sind, lange Wege zu gehen. Halter sollten einmal ausprobieren, den Fressnapf in die Küche und das Wasser zum Beispiel ins Bad zu stellen. Da muss die Katze dann ein Stückchen laufen und trinkt häufig besser. Auch eine große, flache Schüssel, die ein bis zwei Liter Wasser fasst und in die man zusätzlich Steine hineinlegt, fördert das Trinken.

Auch zwei Katzen zusammen können eine Herausforderung sein – insbesondere, wenn sie sich nicht vertragen. Was raten Sie in diesem Fall den Haltern?

Grundsätzlich sollten sich Halter gut informieren, bevor eine zweite oder neue Katze bei ihnen einzieht. Wenn man immer zwei Katzen hatte und eine dann im Alter stirbt, möchten viele natürlich, dass die eine Katze nicht allein bleibt. Aber es ist nicht gut, wenn die Halter sich dann ein Kitten ins Haus holen – der Altersunterschied ist einfach zu groß. Die alte Katze möchte ihre Ruhe und ist genervt von dem lebhaften Kitten, das etwas erleben möchte. Da ist Streit vorprogrammiert. Die Vergesellschaftung von zwei gleichaltrigen Katzen braucht aber auch Zeit. Man denkt vielleicht, man tue seiner Katze etwas Gutes, aber als revierdenkendes Tier freut sie sich nicht sofort über den neuen Katzenkumpel. Deshalb sollte ein Freund des Halters und nicht er selbst die neue Katze nach Hause bringen, damit der Katzenbesitzer und der ‚Eindringling‘ nicht miteinander verknüpft werden. Für die neue Katze ist die Situation auch nicht leicht: Für sie ist alles fremd. In einem separaten Raum mit eigener Katzentoilette kann sie sich zunächst an die Umgebung gewöhnen und gewinnt Sicherheit. Wenn man die beiden Katzen dann schließlich zusammenbringt, kann sie sich immer noch in diesen Raum zurückziehen. Gute Erfahrungen habe ich auch mit der Bachblütentherapie gemacht: Sie hilft sowohl der alten als auch der neuen Katze, besser mit der Situation umzugehen.

Auf der TIERisch gut bieten Sie auch ein Seminar zur Bachblütentherapie an, nicht wahr?

Genau. Dabei werde ich über die Wirkung von Bachblüten-Globuli bei Tieren und die Zusammensetzung von Bachblüten-Rezepturen für verschiedene Anwendungsziele informieren. Teilnehmer bekommen bebilderte Skripte mit genauen Rezepturen für die Globuli-Zusammenstellung.

Weitere Informationen zum Angebot für Katzenfans auf der TIERisch gut – Messe für Hund, Katze und Aquaristik gibt es online unter www.tierischgut-karlsruhe.de/programm und bei Facebook unter www.facebook.com/TIERischgutMesseKarlsruhe. Das Rahmenprogramm lockt neben der Katzensprechstunde und dem Seminar zur Bachblütentherapie mit Clicker- und Medical Training für Katzen, der Edelkatzenausstellung des 1. Deutschen Edelkatzenzüchter-Verbands e. V., Rassekatzenpräsentationen und dem Junior Richten für Kinder. Aussteller wie die Royal Canin Tiernahrung GmbH & Co. KG und die Interquell GmbH überzeugen mit einem vielfältigen Angebot an Futter- und Pflegemitteln, Accessoires und Dienstleistungen für Katzen.

TIERisch gut – Messe für Hund I Katze I Aquaristik

Auf der Messe für Hund, Katze und Aquaristik präsentieren rund 280 Aussteller ein vielfältiges Sortiment an Futter- und Pflegemitteln, Dienstleistungen, Accessoires und Zubehör für Hunde, Katzen und Wassertiere. Hinzu kommt ein buntes Rahmenprogramm mit informativen Vorträgen, Mitmachaktionen und Show-Vorführungen. Ein besonderes Highlight sind die 75. Internationale (IRAS) und die 8. Nationale Rassehunde-Ausstellung Karlsruhe (NRAS) des Landesverbands Baden-Württemberg für Hundewesen e.V. sowie die Edelkatzenausstellung des 1. Deutschen Edelkatzenzüchter-Verbands e.V..

Quelle: TIERisch gut Pressemitteilung