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Katzenausstellungen früher und heute

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Katzenausstellungen
Image: Stefan Rzehazek

Wer heute durch Messen oder Katzenausstellungen geht, der wird sich kaum Gedanken darüber machen, wie diese wohl früher ausgesehen haben. Dabei haben diese Events eine lange Geschichte und sogar eine eigene Tradition. Auch wenn das gezielte Züchten von Katzen eher eine moderne Erscheinung ist, gab es bereits früh Ausstellungen in denen Katzen und Kitten präsentiert wurden. Heute dienen diese Ausstellungen auch dazu, dass Züchter ihre Katzen den Richtern zeigen. Anhand der Beurteilung wird festgestellt, welche Katze am festgelegten Standard am nächsten ist. Dies dient vor allem zur Erhaltung von Katzenrassen. Doch wie war es früher und wann begann die Katzenausstellung mit ihrer Historie? Hier kommen die Antworten.

So entstanden Katzenausstellungen

Bereits 1598 gab es die ersten Katzenausstellungen. Dies ist nachweislich belegt. Sie fand in Winchester in England statt und wurde anlässlich der St. Giles Fair ausgetragen. Man nimmt an, dass die ersten Ausstellungen bereits davor statt gefunden haben müssen, diese aber nicht offiziell belegt sind. Grund zur Annahme sind Aufzeichnungen aus denen hervorgeht, dass früher auch auf Volksfesten Ausstellungen mit Tieren durchgeführt wurden.

Damals allerdings ging es nicht um den Wettbewerb wie heute, sondern es sollten Katzen gezeigt werden, die sowohl zum Verkauf angeboten wurden als auch durch ihre Schönheit die Aufmerksamkeit der Besucher auf sich ziehen sollten. Kunststücke die die Katzen und Hunde damals vorführten gehörten ebenfalls zum Programm. Heute dient eine Katzenausstellung auch dazu, dass die Rassekatzen durch gezielte Zucht erhalten bleiben, beziehungsweise „optimiert“ werden. Dabei geht es vornehmlich auch um den gesundheitlichen Aspekt. Immer mehr Menschen wollten ihre schönen Katzen präsentieren und Mitte des 19. Jahrhunderts nahmen diese Veranstaltungen langsam einen Wettbewerbscharakter an.

England war Vorreiter von Katzenausstellungen

Wie bekannt ist, fanden die ersten Katzenausstellungen in einem Privathaus in London statt. Dies war 1861. Gleichzeitig gab es kleinere Katzenevents auch in den USA. 1871 war es dann soweit und die erste größere, offizielle Katzenausstellung wurde ausgetragen. Sie fand im Londoner Kristallpalast statt und es nahmen 170 Katzen teil. Als Preisgeld erhielt der Sieger 10 Pfund. Eine landesweite Ausstellung gab es im März 1881 in den USA.

Diese wurde im Brunnell’s Broadway Museum in New York City ausgetragen. An diesem Event nahmen 140 Katzen teil. Das klingt großartig, aber es war keine Katzenshow, wie sie heute statt findet. Diese Ausstellung war etwas besonderes, denn hier wurden nur Katzen gezeigt, die beispielsweise nur drei Beine hatten, oder einen großen Brand überlebt hatten. Auch Katzen, die Kunststücke zeigen konnten, waren willkommen. Zum anderen waren aber auch etwas gruselige Dinge dabei, die wir an dieser Stelle nicht näher erläutern wollen.

Die Begeisterung schwappte über

Sprichwörtlich schwappte die Begeisterung für Katzenausstellungen über, und zwar über den großen Teich. Einwanderer brachten die Faszination von Katzenevents mit in die USA, sodass hier schon bald in größerem Stil Shows ausgetragen wurden. Im Mai 1895 gab es dann eine große Katzenausstellung in New York. Sie fand im Madison Square Garden statt und sogar die Presse war anwesend. Schon bald waren alle im Katzenfieber und nur vier Jahre später gab es dann regelmäßig Katzenshows im Grand Central Park in New York.

Die erste davon wurde im Januar 1899 ausgetragen. Die ersten Shows liefen aber ganz anders ab, als wir es heute kennen. Damals dauerte eine solche Veranstaltung fünf Tage und jede Katze konnte nur einmal während der gesamten Ausstellung gerichtet werden. Heute hingegen kann eine Katze bis zu 12 Mal gerichtet werden und die Shows werden in der Regel am Wochenende ausgetragen. Länger als maximal 3 Tage dauert keine Katzenveranstaltung. Findet sie parallel zu einer Messe statt, so wird meist in der Planung darauf geachtet, dass die Shows auf das Wochenende verlegt werden und zwei Tage beanspruchen.

Die erste Katzenshow in Deutschland fand übrigens im Oktober 1897 statt. Sie wurde in München ausgetragen und es nahmen 77 Katzen teil. Die teilnehmenden Katzen hatten einen „Wert“ von 300 bis 1.000 Mark. Am 15. März 1900 wurde in Mannheim die erste internationale Ausstellung im „Badner Hof“ ausgerichtet. Seither finden zahlreiche, regelmäßige und vor allem im gesamten Land ausgetragene Shows statt. Im Sommer legen die meisten Veranstalter eine Pause ein. Der Grund sind hier die hohen Temperaturen und die wenigen Anmeldungen, welche auf die Ferienzeit zurückzuführen sind. Schließlich wollen die Veranstaltungen auch gut besucht sein. Grundsätzlich gibt es in Deutschland verschiedene Varianten der Ausstellungen. Es gibt kleine Shows und Großveranstaltungen. Zudem werden manche Events auch in Kombination mit Heimtiermessen ausgerichtet.

Image: Stefan Rzehazek