Start Katzengeschichten Lilly besucht ihren Freund Leo in Afrika

Lilly besucht ihren Freund Leo in Afrika

571
0

Lilly saß mal wieder auf der Gartenbank. Wie so oft träumte sie davon einmal mit dem Schiff nach Afrika zu fahren um dort ihren Freund Leo ,den Löwen und dessen Familie zu besuchen. Lilly, das Katzenmädchen hatte ihn im Zoo kennengelernt als sie mit Tasso, dem Zoowärter, im Zoo viele Tiere sah. Leo lebte inzwischen aber wieder in Afrika in der Savanne und hat dort eine Familie gegründet . Von Tasso, der öfters nach Afrika flog, erfuhr sie immer wieder was ihr Freund Leo  so alles in der Savanne erlebt. Tasso war besonders, denn er verstand die Sprache der Tiere. Wieso, das wusste er selber nicht. Als er im Zoo angefangen hatte zu arbeiten und er den Löwenkäfig reinigte, hörte er plötzlich wie sich zwei Löwen unterhielten. Sie unterhielten sich über ihre Heimat Afrika und wie sehr sie diese vermissten. Nach und nach stellte er fest, dass er alle Tiere verstand . Die Tiere und er behielten aber dieses Geheimnis für sich.

Als nun Lilly also so vor sich her träumte,  wurde sie plötzlich aus ihrem Traum geholt ,denn sie vernahm eine vertraute Stimme. Es war die Stimme von Tasso.
„Hallo Lilly “ rief er. „Bist du schon wieder am träumen? Vielleicht von Afrika und deinen Freund Leo?“ „Oja“ erwiderte Lilly  „ich vermisse ihn so“. „Da komme ich ja gerade recht“ sagte Tasso „denn ich habe eine Überraschung für dich. Du kannst in zwei Wochen mit mir nach Afrika fahren und deinen Freund Leo Wiedersehen. Wir fahren mit einem großen Schiff von Hamburg nach Tansania in den Serengeti. Da gibt es auch unterwegs viel dann zu sehen. Nun, ich hole dich in zwei Wochen ab, abgemacht?“ „Oh Tasso ,ist das wirklich wahr?“ „Klar, dann in zwei Wochen.“

Für Lilly kamen die zwei Wochen wie eine Ewigkeit vor. Aber endlich war es soweit. Tasso holte sie ab. Er hatte einen großen Rucksack bei sich und für Lilly eine Decke, etwas Futter ,Wasser und ein Körbchen mit einem Henkel dran, sodass wenn Lilly müde wurde sie im Körbchen auf der Decke schlafen konnte.

Zuerst ging es mit dem Zug an den Hamburger Hafen. Lilly war erstaunt so viele große und kleine Schiffe zu sehen. Sie bekam ein bisschen Angst. Tasso bemerkte dies, hob sie hoch und spürte wie sie zitterte. „Keine Angst Lilly. Komm setz dich ins Körbchen und schau dir alles von hier aus an“ sagte  er. Im Körbchen fühlte sich Lilly sicher. Sie sah Seitenschiffe ,große  Kreuzfahrtschiffe, Tanker schiffe,  Kräne, die auf manche Schiffe große Container verladen. Es war so beeindruckend. Lilly könnte sich gar nicht sattsehen davon. „Tasso, mit welchem Schiff fahren wir denn ?“fragte sie. “Siehst du das lange ,große Schiff mit den vielen Menschen?“ „Ja, “sagte Lilly ganz aufgeregt. „Und mit diesem Schiff  Fähren wir nach Afrika „lachte Tasso

Kurze Zeit später waren die beiden auch schon in ihrer Kabine. Davor mussten sie sich zwischen vielen Menschen hindurch drängen. Plötzlich sagte Lilly:  „schau Tasso, was ist denn das?“ Sie zeigte auf ein rundes Fenster .“ Das ist ein Bullauge „erklärte Tasso  „so nennt man die Fenster auf den Schiffen“ „Ah “meinte Lilly und schaute hinaus. Sie staunte, denn das Schiff hatte schon abgelegt und sie waren schon auf hoher See .“Ich sehe ja nur noch Wasser „meinte sie. Aber da war sie schon wieder auf den Boden gesprungen und flitzte den Türspalt hindurch.

Tasso hatte vergessen die Türe zuzumachen. Lilly war neugierig geworden . Sie wollte sehen was es hier alles so gab. Aber sie passte auch nicht auf wohin sie lief. Plötzlich wurde es ganz laut und sie befand sich plötzlich im Maschinenraum des Schiffes. Große und laute Motoren und anderes gab es da zu sehen . Lilly bekam Angst, denn es war alles fremd hier. Wie soll sie nur hier heraus kommen und wird Tasso vielleicht schon nach ihr suchen? Sie ging langsam und vorsichtig weiter. Bis sie an eine steile Treppe kam. Da hörte sie wieder ein unbekanntes Geräusch. Was war das wohl? Lilly stieg  vorsichtig die Treppe hoch. Das Geräusch kam immer näher und würde immer lauter und unheimlicher. Was sollte sie nur machen? Wo war Tasso ,ihr Freund aus dem Zoo?

„Lilly ,Lilly „hörte sie da jemand rufen! War das nicht die Stimme von Tasso? Plötzlich hob sie jemand hoch ,Lilly erschrak und wollte gerade diesen jemand kratzen und beißen . Sie könnte sich gerade noch zurückhalten als sie in ein vertrautes Gesicht sah. “ Da bist du ja, du kleiner Ausreißer “ „Miau, Tasso ,ich bin so froh dass du mich gefunden hast. Ich wollte doch nur das Schiff genauer anschauen. Dabei habe ich mich verlaufen. “ Lilly schmiegte sich an Tasso und beide kehrten in ihre Kabine zurück. Plötzlich hörten sie eine Stimme durch den Lautsprecher des Schiffes. „Alle Passagiere, die in Tansania  aussteigen wollen und  in die  Serengeti weiterwollen müssen sich bereit machen. In 20 Minuten legen wir an“ Schnell packte Tasso das Gepäck zusammen, setzte Lilly in ihren Katzenkorb und begab sich zum Ausgang des Schiffes. Das Meer beeindruckte Lilly nach wie vor, sie sah den Wellen zu. Als das Schiff am Hafen von Nairobi anlegte, ging es plötzlich ganz hektisch zu. Am Hafen sah Lilly viele Menschen. Sie sahen anders aus als zu Hause . Sie hatten eine dunkle Hautfarbe. Viele stiegen aus und wurden glücklich von Freunden oder Familie begrüßt.

Tasso hatte sich mit einem jungen Mann verabredet, der ihn am Kai abholte. Er brachte beide zu einem Jeep .“ Na, kann es losgehen in die Savanne  in der Serengeti?“ fragte der junge Mann .“ich heiße übrigens Jean“ sagte er freundlich. „Alles startklar „zwinkerte  Tasso Lilly und Jean zu. Und los ging die Fahrt, erst auf einer guten Straße, dann würde es holpriger . „Die Serengeti, was ist das?“ fragte Lilly Tasso. “ Das ist ein ganz berühmter Nationalpark und da lebt inzwischen dein Freund Leo mit seiner Familie. Außerdem gibt es da noch viele andere große und kleine Tiere . Zebras, Giraffen, Geparde, Elefanten, Gnus, Gazellen und viele andere. Du siehst bestimmt einige davon wenn wir in die Serengeti einfahren. “

„Oh,ich kann es kaum erwarten Leo wiederzusehen. Wie lange dauert es noch?“ entgegnete Lilly. „Bald „sprach Tasso „du wirst ein großes hölzernes Tor sehen mit der Aufschrift-Serengeti – „.Von da an schaute Lilly Ausschau nach dem Tor . „Oh, dort vor uns ist das Tor “ Lilly kleines Herz klopfte ganzen aufgeregt, denn bald würde sie ihren Freund Leo wieder sehen. Was er wohl sagen würde? schließlich hatte er keine Ahnung, denn es sollte ja eine Überraschung sein. Sie fuhren durch das große Tor und bald danach entdeckten Tasso und Lilly Zebras in großen Herden Gnus, die vorbei sprangen, Giraffen, die langsam und bedächtig an den Blättern der Bäume knabberten. Sie wurden aber neugierig als sie das Summen der Motors hörten und sich danach umschauten. So viele fremde und schöne unterschiedliche Tiere hatte Lilly noch nie besehen, sie war begeistert.

Die Savanne war riesig und wunderschön. Es war so schön, dass beide große Augen machten und nur staunen konnten. Aber Lillys Augen suchten ihren Freund Leo . Wo war er nur. Würden sie ihn finden? So viele Tiere hatte sie nun schon gesehen, aber keine Spur von Leo. Lilly würde ganz traurig. Plötzlich rief der Fahrer des Autos: “ Sehen Sie dort drüben den Baum mit dem großen Blätterdach? Dort liegt manchmal ein Löwenrudel. Vielleicht ist es heute auch da. Soll ich mal etwas näher heranfahren? “fragte der Fahrer Tasso . „Das wäre schön“ antwortete Tasso.

Und zu Lilly sagte er: Wer weiß Lilly, vielleicht ist es ja Leo und seine Familie “ Lilly würde ganz aufgeregt und sagte :“ Das wäre ja wunderschön, ich kann es gar nicht erwarten ihn wiederzusehen.“ Kurz danach hielt der Fahrer das Auto an und tatsächlich lag unter dem Baum im Schatten eine Löwenrudel. Der Fahrer und Tasso blieben am Auto und beobachteten die Löwen von da aus. Lilly zwinkerte Tasso zu und das sollte heißen: „ich Schleiche mich mal näher heran“. Tasso zwinkerte zurück ,sollte  „mach das“ heißen. Lillys Herz schlug schneller . Als sie ganz nah bei den Löwen war, schaute sie vor allem das Löwenmännchen ganz genau an. War es ihr Leo? Sie war sich nicht ganz sicher, denn sie hatte ihn ja ohne seine  Mähne das letzte mal gesehen.

Da schaute der Löwe plötzlich Lilly etwas verdutzt direkt in ihre Augen .  “ Lilly? “ sprach er mit verwunderter, tiefer Stimme “ Bist du das?“  „Ja, Leo , ich bin es deine Freundin Lilly“ „Ja wo kommst du denn her“  „Ich hatte so eine Sehnsucht nach dir ,da hat mich Tasso mit nach Afrika genommen. Schau, dort drüben bei dem Auto ist er und wartet auf mich mit dem Fahrer “ “ Das ist ja wunderbar , ich freue mich so. Hatte auch Sehnsucht nach dir ,aber ich konnte ja nicht mehr zurück.  Hier in der Savanne ist es so schön . Hier habe ich meine Freiheit und inzwischen wie du siehst eine Familie .

Kommt mal her und seht wer gekommen ist“ rief er seiner Löwenfrau und seinen Löwenkinder zu. „Papa, ist das Lilly, von der du uns schon soviel erzählt hast?“ fragte eines der Löwenkinder . „Ja, das ist sie „lachte Leo und zu Lilly sagte er:  „Das ist Mira, meine Frau und diese zwei Rabauken sind Mara und Tino, unsere beiden Kinder “ „Sagt mal Hallo zu Lilly “ Tino kam etwas näher heran, begrüßte Lilly freundlich und fragte sie: Bist du die kleine Katze von der Vater so oft erzählt hat “ „Ja, die bin ich wohl. Das ist aber schön, dass er von mir sprach. Ich dachte schon, er hätte mich vergessen “

„Kommt,  lässt uns unter den Schatten des Baumes setzen und wir erzählen euch wie wir uns kennen gelernt und erlebt haben „sagte Leo und zwinkerte Lilly zu. Da saßen nun alle fünf und in der Ferne sah Tasso, dass es lustig zu ging. Er freute sich für Lilly ,dass sie ihren Freund Leo gefunden haben. So verging Stunde um Stunde.

Die Sonne ging am Horizont langsam unter als Lilly plötzlich etwas traurig wurde . „Was ist denn Lilly?“ „Ach Leo, ich muss leider wieder Abschied nehmen von euch. Schau mal, siehst du das Auto in der Ferne und die zwei Männer darin? Es sind Tasso und unser Fahrer . Wir müssen wieder zurück, denn der Park schließt bald wieder. Aber wir sehen uns bestimmt wieder.“

Da würde auch Leo traurig, aber er wusste dass Lilly gehen musste .“ „Ja, Lilly, wir werden uns wiedersehen . Bitte sag Tasso einen Gruß von mir und danke, dass er dich hierher gebracht hat. Auch all den anderen Tieren im Zoo wenn du wieder zu Hause bist liebe Grüße “ Lilly verabschiedete sich von Leo und seiner Familie und ging zurück zum Auto. Dort sagte sie kein Wort, schmiegte sich nur ganz eng an Tasso. Der verstand Lilly, streichelte sie und nahm sie in seine Arme. Dort schlief Lilly zufrieden ein. Die  Sonne verschwand langsam so dass Tasso den wunderschönen Sonnenuntergang am Horizont genießen könnte.

Lilly erwachte erst wieder am Flughafen, denn da würde es wieder laut und hektisch. „Hab ich geträumt oder war ich wirklich bei Leo und seiner Familie, es war so ein schöner Traum  “ fragte sie Tasso. „Nein, Lilly ,es war kein Traum , du hast Leo und seine Familie wirklich getroffen. Du bist nur vor lauter Müdigkeit eingeschlafen, denn es war ein langer Tag und sehr aufregend für dich.“ „Wie schön“ lächelte Lilly. Und schon bald saßen sie im Flieger und landeten glücklich in Deutschland  wieder. „Und morgen geh ich sofort in den Zoo und erzähle den Tieren alles“ lachte Lilly. Verabschiedete sich von Tasso und ging glücklich in den Garten, legte sich auf die Gartenbank und schlief augenblicklich wieder ein. Von was sie wohl träumt?
Ende