Die weiten Augen funkeln hell
Am frischen Frühlingstage
Des kleinen Träumer Naturell
Verlockt ihn stets zum Jagen
Ob Schmetterling, ob frischen Wind
Ob Birkenblatt, ob Schattentier
Jedes Detail erweckt bestimmt
Die Phantasie im Jetzt und Hier
Welch‘ Wunder erlebt es jeden Tag
Auf tapsigen Entdeckungsreisen
Die Unschuld im Katzenblick vermag
Alle Schönheit zu zeigen, zu beweisen
Auf seinen Pfoten lief es lang‘
So endet bald der Abend
Das kleine Wesen hört Gesang
Ganz liebevoll, doch klagend
Vom Hause seiner Menschenfreunde
Da klingt die Stimme, so bekannt
Sie ruft das Kätzchen, das mit viel Freude
Und seinem Sein jeden erstaunt
Und als es dann, auf leisem Schritt
Mit edlem und spielerischem Gange
Das lang‘ bekannte Haus betritt
– Mein Herz geht auf, denn mir war Bange
Doch all‘ die Sorgen um das Kleine
Sie sind ein frischer Lebensgruß
Welches, um zu gedeihen und sein
Stets nach Entwicklung streben muss
Und wenn ich still das Kätzchen sehe
Wie es, begeistert von allen Höhen,
Verbringt die Zeit in Ferne und Nähe
Da hör‘ auch ich den Vogelsang in vielen neuen Tönen
Text: Anya Rybe
Photo: Privat („Tojo“)