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Bartonellose – wenn Katze ständig kratzt

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Katze kratzt sich

Im Englischen heißt diese Bartonellose-Erkrankung, um die es heute geht auch „cats scratch fever“. Das bedeutet soviel wie „Katzen-Kratz-Fieber“ auf deutsch. Es geht jedoch nicht darum, dass sich die Katze ständig selbst kratzt, weil sie unter starkem Juckreiz leidet, sondern vielmehr darum, dass sie kratzt. Mit ihren scharfen Krallen, die sie gegen den Menschen und auch andere Tiere und Gegenstände richtet.

Mit dieser Erkrankung Bartonellose ist keine psychische Verhaltensauffälligkeit gemeint, welche hin und wieder auch vorkommen kann. Die Katzenkratzkrankheit, wie sie auch genannt wird, ist eine bakterielle Erkrankung und kann auch auf den Menschen übertragen werden. Sie möchten wissen, wie Sie Ihr Tier schützen können, wie die Behandlung bei Bartonellose abläuft und was zu beachten ist? Wir haben es für Sie zusammengefasst.

Die Katzenkratzkrankheit für wen ist sie gefährlich?

Auf diese Frage gibt es zwei Antworten. Eine Gute und eine Schlechte. Die Gute zuerst: Die Katzen selbst zeigen kaum gefährliche Verläufe, beziehungsweise ist die Krankheit für Katzen weniger dramatisch als es klingt. Nun die Schlechte: Für den Menschen kann die Erkrankung durchaus ernste Folgen haben. Doch warum ist das so und wo kommt diese Krankheit eigentlich her?

Die Katze selbst erkrankt in der Regel, wenn überhaupt, nur sehr leicht an der Katzenkratzkrankheit. Sie wird über Bakterien ausgelöst und übertragen. Das Schwierige daran ist, dass die Katze kaum Symptome zeigt und aber diese bakterielle Erkrankung auf den Menschen übertragen kann. Diese Übertragung geschieht üblicherweise durch eine Kratzverletzung. Der Mensch selbst hat dann einige Wochen damit zu tun. Hin und wieder ist er Einsatz von Antibiotika nötig.

Kurz zusammengefasst: Die Infektionskrankheit wird durch Bakterien der Gattung Bartonella ausgelöst. Dieser Erreger kann von der Hauskatze auf den Menschen übertragen werden. Die Katze selbst zeigt kaum Symptome.

Katzenkratzkrankheit erkennen – aber wie?

Tatsächlich ist es nicht so einfach, dieses Erkrankung bei der Katze selbst festzustellen. Bekannt ist, dass die Krankheit im Herbst und Winter vermehrt vorkommt. Der französische Arzt Robert Debré entdeckte die Katzenkrankheit. Er fand einen Zusammenhang zwischen Erkrankten und Kratzverletzungen, welche durch die Hauskatzen der Patienten verursacht worden waren. Die Katzenkratzkrankheit ist recht selten, aber dafür kommt sie auf der ganzen Welt vor.

Da die Tiere kaum oder nur sehr leichte Symptome zeigen, ist es für den Besitzer sehr schwer zu erkennen, ob die Katze sich die bakterielle Infektion eingefangen hat, oder nicht. Zeigt der Mensch nach einem Kratzer durch die Katze aber die markanten und typischen Symptome, ist der Fall meist klar. Auf diese Symptome müssen Sie nach einem Katzenkratzer achten:

  • Symptome treten nach zwei bis 10 Tagen auf
  • An de Kratzverletzung treten kleine rot-braune Knötchen auf
  • Die Stelle juckt oder schmerzt nicht und geht nach wenigen Tagen oder Wochen von alleine weg
  • Fieber, Schüttelfrost und Müdigkeit
  • Glieder- Kopf- und Halsschmerzen
  • Bauchschmerzen und Appetitlosigkeit
  • Übelkeit und Erbrechen

Sollten Sie Symptome an sich nach einem Kratzer Ihrer Katze bemerken, suchen Sie Ihren Arzt auf und sprechen Sie unbedingt Bartonellose an! Kratzverletzungen, egal wie groß oder klein, sollten sofort mit Seife und Wasser ausgewaschen werden.

Bartonellose

Bartonellose – Infektion und Verlauf

Sind die Bakterien in den menschlichen Körper eingedrungen, so befallen sie die Lymphknoten, welche sich in der Nähe der Verletzung befinden. In dieser Folge schwellen sie an und können Schmerzen verursachen. Danach schwellen die Lymphknoten an Hals oder der Achselhöhle ebenfalls an. Danach treten die oben genannten, schwereren Symptome auf. Die Bauchschmerzen und der Druckschmerz sowie die wiederkehrende Übelkeit und das Erbrechen können von Schwellungen der Leber und Milz ausgelöst werden.

Zudem kann es zu einer schweren und durchaus sehr schmerzhaften Bindehautentzündung am Auge kommen. Auch diese können die Bakterien auslösen. In schweren Verläufen kann es auch zu einer Entzündung der Nerven kommen. Davon ausgelöst werden Hirnhautentzündungen sowie Entzündungen des Rückenmarks und der Augennerven.

Es kommt auch dazu, dass es zu keinen Symptomen, außer einer leichten Schwellung der Lymphknoten kommt. Die Verläufe sind immer individuell und so können ein leichtes Fieber und eine leichte Übelkeit auftreten, die von den Betroffenen kaum wahrgenommen werden.

Katzenkratzkrankheit – das sind die Risiken

Besonders häufig tritt der Erreger bei jungen Katzen auf, sodass Haushalte mit jungen Katzen gefährdeter sind. Was aber nicht bedeuten soll, dass nicht auch ältere Katzen die Krankheit übertragen können. Ca. 13 Prozent aller Katzen soll in Deutschland mit den Bakterien infiziert sein. Übertragen wird die Erkrankung durch die Krallen, denn die Katzen pflegen ihre Pfoten mit der Zunge, durch ablecken. So gelangt der Erreger durch den Speichel auf die Krallen. Wird der Mensch nun gekratzt, so gelangt das Bakterium in die Wunde.

Übrigens: eine infizierte Katze kann sogar Flöhe anstecken! Saugt das Insekt an einer infizierten Katze so kann sich der Floh ebenfalls infizieren. Allerdings kann er nicht erkranken und scheidet den Erreger mit seinem Kot wieder aus. Damit befindet sich der Erreger dann allerdings im Fell der Katze! Nun juckt die Bissstelle des Flohs die Katze, welche sich daraufhin dort kratzt. Und schon ist der Erreger wieder unter den Krallen der Katze. Doch nicht nur das: Der Katzenfloh beißt auch den Menschen. Hat er sich zuvor bei der Samtpfote infiziert, kann er bei einem Biss den Erreger auch an den Menschen übertragen.

Es ist also ratsam bei einem Flohbefall so schnell wie möglich dagegen vorzugehen. Ebenso wichtig ist es, dass nach dem Kontakt mit der Katze, egal ob es die eigene ist, oder eine fremde Katze, die Hände zu waschen. Dies gilt insbesondere für Kinder, welche gerne unbedacht die Hände in den Mund nehmen.

Wer eine Immunschwäche aufweist, sollte sich dem Risiko des Kratzens nicht aussetzen und den Kontakt zu Katzen vermeiden, damit keine Kratzverletzungen provoziert werden können.