Der Tod eines geliebten Haustiers stürzt deren Besitzer in eine Ausnahmesituation, denn Beziehungen des Menschen zu einem Hund, einer Katze, einem Pferd oder auch einem Kleintier sind meist ungemein intensiv. Jahrelang ist ein Tier Lebensbegleiter, Freund, Teil der Familie, wird gefüttert, gepflegt, verwöhnt. Wenn der Tod diese Beziehung trennt, ist die Trauer oft ebenso stark wie die Trauer um einen verstorbenen Menschen. Und doch ist „nur ein Tier“ gestorben – so wird das von Unbeteiligten häufig banalisiert. Überhaupt ist der Tod ein unbequemes Thema: Im Umgang mit Tod, Sterben und Trauer herrscht große Unsicherheit, sowohl bei den Trauernden selbst, als auch bei ihrem Umfeld.
Dieses spannungsvollen Verhältnisses haben sich Wissenschaftler an der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover angenommen. Herausgekommen ist dabei das Buch
„Nicht nur dein Tier stirbt“
(ISBN: 978-3-95716-327-1, Verlag Kern). Es dokumentiert, wie Menschen mit dem Tod und der Trauer um ihre Haustiere umgehen.
Die Forscher haben von Hunde-, Katzen- oder Pferdebesitzern persönliche Erfahrungen in Wort und Bild gesammelt. Aufsätze von Forschern verschiedener Fachrichtungen sowie von Fachleuten aus der Tiermedizin und der professionellen Arbeit mit Tieren ordnen die subjektiven Äußerungen ein und geben Ausblicke in die Historie, Medizin und Psychologie.
Ein Ratgeberteil unterstützt das Bedürfnis, sich würdevoll von dem geliebten Tier zu verabschieden und hilft beim Umgang mit den Gefühlen von Schmerz und Hilflosigkeit. Das Buch bietet Tierbesitzern, Tierärzten und andere Menschen, die beruflich mit Tieren und ihren Haltern zu tun haben, wertvolle Sachinformationen und eine emotionale Begleitung zu den unbequemen Themen Trauer und Tod, der schwierigen Entscheidung zum Einschläfern und der Bewältigung des Verlustes. Es zeigt Tierbesitzern zahlreiche Wege auf, mit den Gefühlen von Verlust und Trauer umzugehen.
Das Forschungsprojekt BELECAN (Behandlungsziele am Lebensende von Companion Animals), gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, wurde von einem Team um Marion Schmitt und Professor Peter Kunzmann am Institut für Tierhygiene, Tierschutz und Nutztierethologie durchgeführt. Es wurden mit einem öffentlichen Aufruf Menschen mit entsprechenden Erfahrungen gebeten, freiwillig und anonymisiert ihre Gedanken und Erinnerungen einschließlich Bildern einzubringen. Bis zum Ende des Erhebungszeitraumes im Januar 2019 gingen 195 Einsendungen mit Geschichten von 236 verstorbenen Tieren ein.
Das Buch kann versandkostenfrei direkt beim Verlag unter verlag-kern.de bezogen werden, natürlich auch im örtlichen und im Online-Buchhandel. Der Titel ist auch als E-Book erhältlich.
Quelle: Verlag Kern Pressemitteilung