Start Themen Muss man die Hauskatze entwurmen?

Muss man die Hauskatze entwurmen?

2130
0
Katze putz sich auf Sofa

Viele Tierärzte können ein Lied davon singen: Der Katzenbesitzer kommt mit seiner Hauskatze in die Praxis und erklärt, dass er sich das Verhalten seiner Katze nicht erklären könne. Nach Schilderung der Symptome stellt der Tierarzt fest, dass das Tier allen Anschein nach Würmer hat, und wann die letzte Entwurmung stattgefunden hat. Spätestens dann kommt meist ein: Die Katze geht ja nicht raus. Sie ist nur im Haus!

Das hat aber damit nichts zu tun, denn tatsächlich können auch Katzen Würmer bekommen und haben, die das Haus oder die Wohnung nie verlassen. Würmer sind Parasiten, die je nach Art auch auf den Menschen übertragen werden können. Sie befallen den Darmtrakt und können dort schwere Schäden am gesamten Organismus anrichten. Daher heißt die Antwort: Ja, auf jeden Fall müssen Katzen regelmäßig entwurmt werden. Alles was Sie dazu wissen müssen, erfahren Sie hier kompakt und übersichtlich.

Egal ob drin oder draußen – Wurmkur ist Pflicht

Allein die Tatsache, dass die Tiere schwere gesundheitliche Folgen erleiden können, wenn sie längere Zeit verwurmt sind, sollte genügen. Wem das nicht reicht, der kann sich einfach nur das Bild vor Augen holen, wie es sich wohl anfühlt, wenn man selbst Würmer hat, denn diese werden auf den Menschen übertragen. Es gibt Wurmarten, die Msich beim Menschen sogar sehr wohl fühlen und diese machen auch vor Kindern keine Halt. Sollte bei einer Katze Würmer festgestellt worden sein, so müssen alle im Haushalt lebenden Tiere entwurmt werden. Dafür muss für jedes Tier das dafür vorgesehene Mittel zur Entwurmung gewählt werden. Das Gleiche gilt übrigens auch für den Menschen: Hat ein Familienmitglied Würmer, müssen alle entwurmt werden.

Diese ganze Prozedur, die folgt, wenn Tier oder Mensch, oder beide betroffen sind, mit Desinfizieren, abkochen, das ganze Haus auf links drehen, die kann man sich ersparen, wenn man regelmäßig auf Würmer testet, oder im Intervall entwurmt. Hundehalter kennen das Prozedere. Zwischen zwei bis vier Mal pro Jahr wird der geliebte Vierbeiner entwurmt. Klar, Hunde sind draußen, jeden Tag, schnüffeln am Boden usw. doch genau das tun Katzen auch. Und selbst, wenn der Hund immer im Haus bleiben würde, könnte er Würmer bekommen.

Wie kann man vorgehen?

Sie können spezielle Wurmtests bestellen. Mit diesen Probeboxen können Sie dann Kotproben, welche Sie aufsammeln, einsenden und im Labor prüfen lassen, ob das Tier Würmer hat. Die Trefferquote solcher Tests ist nicht sehr zuverlässig, den auf dem Transportweg können bereits Wumeier und Würmer absterben ,sodass das Ergebnis verfälscht sein kann. Auf Nummer sicher gehen Tierbesitzer immer noch, wenn Sie ein Entwurmungsmittel beim Tierarzt holen und die Katze entsprechend den Vorgaben entwurmen. Hierbei gilt folgendes:

  • Freigänger sollten vier mal im Jahr entwurmt werden
  • Stubenkatzen sollten zwei mal im Jahr entwurmt werden

Dabei sind auch Faktoren wie, Haltung, Ernährung, Alter und mögliche andere Ansteckungsquellen von Außen, ausschlaggebend. Wichtig ist auch zu wissen, dass es nicht immer darum geht, dass das Tier komplett wurmfrei ist, sondern auch vorrangig darum, einen möglichen Befall frühzeitig zu stoppen.

Katzenwelpen können sich mit Spulwürmern über die Muttermilch anstecken, während später eine Ansteckung meist über andere Tiere, Kontakt zu Kot, Aas, betroffene Stellen (Grasbüschel, Gebüsch, ähnliches), oder auch durch Wurmzysten welche durch infizierte Beutetiere, wie Mäuse abläuft. Es gibt auch Bandwurmarten, welche über Flöhe übertragen werden können. Zudem kann auch Obst und Gemüse, das wir vom Garten, Balkon oder vom Einkaufen ins Haus bringen, mit Wurmeiern besetzt sind. Daher gilt es: Immer alles gründlich waschen! Zum Wohle für sich, die Familie und die Haustiere.

Gibt es Ausnahmen zur Entwurmung?

Ja, Katzen, welche viel unbeaufsichtigt im Freien unterwegs sind, sollten einmal im Monat gegen Bandwürmer entwurmt werden, da das Risiko sehr hoch ist, dass sie unterwegs Nagetiere oder Aas fressen. Wohnungskatzen, welche keinen Freilauf haben, können dennoch mit Spulwürmern infiziert sein, wie eine Studie der Hochschule Hannover gezeigt hat. Bei den Stichprobenartigen Untersuchungen hatten 20% aller Wohnungskatzen Spulwürmer. Sie scheiden für den Menschen ansteckende Wurmeier aus, sodass auch der Mensch infiziert werden kann.

Lebt die Katze mit einem Hund zusammen, oder einer anderen Katze, welche Freigang hat, dann ist eine Infektion jederzeit über die Mitbewohner möglich. Es ist also ratsam auch Wohnungskatzen ohne Freigang jährlich 2 Mal zu entwurmen. Dies schützt auch die menschlichen Mitbewohner vor einem Befall. Würmer sind nicht nur äußerst unangenehm, sondern verursachen auch schwere, gesundheitliche Probleme. An dieser Stelle möchten wir Details ersparen, aber wenn es Sie interessiert, dann fühlen Sie sich frei weitere Recherchen selbständig im Internet zu unternehmen.

Machen Sie Urlaub mit Ihrer Katze und verreisen, dann sollten Sie auch hier erfragen, ob vor Ort die Tiere entwurmt sind. Sollten Sie ein neues Familienmitglied tierischer Natur integrieren, so sollte dieses vorher entwurmt werden, bevor es einzieht. Die Tiere können bis zu drei Tage nach Gabe der Wurmkur noch Wurmeier oder Larven ausscheiden. Beachten Sie diesen Faktor und lassen Sie so den Neuankömmling erst nach frühestens vier Tagen einziehen. Sollte dies nicht möglich sein, sollten alle Tiere nach spätestens einer Woche entwurmt werden. Bei Fragen wenden Sie sich unbedingt an Ihren Tierarzt, von dem Sie die Wurmkuren ohne Probleme erhalten.